Die Prophezeiungen von Celestine
Eine zeitgenossische Zukunftsvision des Autors James Redfield: Neun spirituelle Einsichten der Menschheit bei der Jahrtausendwende, wie sie in einem präkolumbianischen Manuskript prophezeit wurden, dessen Entdeckung im Mittelpunkt des berühmten Buches mit gleichem Namen steht.
1. Einsicht - Eine kritische Masse
Durch das Überschreiten der kritischen Anzahl von Individuen, die ihren Lebensweg als Entfaltung eines spirituellen Prozesses begreifen, wird das Erwachen eines neuen spirituellen Bewußtseins herbeigeführt - wir brechen auf zu einer Reise, auf der wir von mysteriösen Fügungen gelenkt werden.
Der Held der Prophezeiungen von Celestine hat eine unerwartete Begegnung mit einer alten Freundin, gerade als er mit seiner Existenz unzufrieden ist und sich mit dem Gedanken an einen Richtungswechsel in seinem Leben trägt. Charlene, die mit einem soeben entdeckten antiken Manuskript aus Peru zurückkehrt, ist in der Lage, ein wenig Licht auf den Grund der inneren Unruhe unseres Helden zu werfen. Auf diese Weise.stößt der im weiteren Verlauf des Buches namenlos bleibende Held auf die Erste Erkenntnis, die ihm die wahre Natur einer Reihe scheinbar zufälliger Fügungen in seinem Leben bewußt werden läßt. Obwohl er der Aussage des Manuskriptes - das die Geheimnisse der menschlichen Existenz zum Inhalt hat - skeptisch gegenübersteht, läßt er sich vom Geheimnis der alten Schrift in den Bann schlagen. In der darauffolgenden Nacht hat er einen Traum, der ihm die wahre Natur der ihm widerfahrenden Zufälle ebenso enthüllt, wie die Tatsache, daß die Fügungen immer in Begleitung einer mit bestimmten Informationen ausgestatteten Person auftauchen. Unser Held entschließt sich daraufhin, einen Flug nach Peru zu buchen.
Zusammenfassung der Ersten Einsicht
Bei der Ersten Erkenntnis handelt es sich um die Erkenntnis des Erwachens. Dabei betrachten wir unser Leben und erkennen, daß dort mehr vorgeht als wir angenommen haben. Hinter unserem Alltagstrott und den Herausforderungen des alltäglichen Lebens entdecken wir den geheimnisvollen Einfluß des Göttlichen: »Bedeutungsvolle Fügungen«, die uns Botschaften zu senden scheinen und uns in eine bestimmte Richtung lenken. Da wir in unserer Alltagshetze gewöhnlich kaum darauf acht geben, erhaschen wir nur kurze Ansichten auf diese Fügungen. Verlangsamen wir unser Tempo jedoch und nehmen diese Vorfälle genauer unter die Lupe, so öffnen wir uns damit für das Auftauchen der nächsten synchronistischen Begebenheit. Es scheint, als ob diese Vorfälle einem Ebbe/Flut-Prinzip unterliegen und gelegentlich in schneller Reihenfolge in unser Leben treten, während sie zu anderen Zeitpunkten kaum zu bemerken sind. Trotzdem erkennen wir, daß wir auf den innersten Vorgang hinter dem Fortschreiten unseres Lebens gestoßen sind. Alle folgenden Erkenntnisse beschäftigen sich mit der Frage, wie die Anzahl der mysteriösen Synchronizitäten in unserem Leben erhöht werden kann und wie wir erfahren können, worin unsere ultimative Bestimmung besteht.
2. Einsicht - Das verlängerte Jetzt
Dieser Aufbruch repräsentiert die Schöpfung eines neuen, vollständigeren Weltbildes, als es uns die fünfhundert Jahre alte Schule der Präokkupation mit irdischem Überlebenskampf und materieller Bequemlichkeit zu liefern imstande war. Obwohl es sich bei der Beschäftigung mit den technologischen Aspekten unseres Menschseins um einen wichtigen Schritt in unserer Entwicklung handelte, wird das Erkennen der bedeutsamen Fügungen in unserem Leben unsere Wahrnehmung für den wirklichen Grund unserer Anwesenheit auf diesem Planeten öffnen und uns die wahre Natur des Universums enthüllen.
Auf seinem Flug nach Peru trifft unser Held auf Professor Dobson. Wie es die Kraft der Fügung will, ist Dobson mit der Zweiten Erkenntnis bereits vertraut und setzt unserem Helden auseinander, welchen Wandlungen das westliche Denken in den letzten tausend Jahren unterworfen war und wie das Verständnis dieser Transformation zum Ende des Millenniums an Bedeutung zunimmt.
Zusammenfassung der Zweiten Einsicht
Der Zweiten Erkenntnis zufolge handelt es sich bei unserer Wahrnehmung von Fügungen um einen signifikanten historischen Faktor. Mit dem Zusammenbruch des mittelalterlichen Weltbildes verloren wir auch unser, aus den Erklärungen der Kleriker resultierendes, sicheres Bild eines im wesentlichen intakten Weltgefüges. Deshalb beschlossen wir vor fünfhundert Jahren kollektiv, uns auf die Urbarmachung und Unterwerfung der Natur zu konzentrieren. Wir ersetzten unsere verlorene spirituelle Sicherheit durch eine säkulare und kreierten so die Illusion, in einem so vorhersagbaren wie erklärlichen Universum zu leben. Die Erforschung der mystischen Dimensionen unserer Existenz wurde darüber zu einem Tabu. Allmählich findet jedoch ein Erwachen statt, eine Befreiung vom säkularen Weltbild der Moderne und eine Öffnung zu einem neuen, wahrhaftigeren und umfassenderen Weltbild.
3. Einsicht - Eine Frage der Energie
Zur Zeit erkennen wir, daß wir kein materiell stabiles Universum bewohnen, sondern in einem großen Feld sich permanent verändernder, dynamischer Energien leben. Alles um uns besteht aus Energiefeldern, die der Mensch intuitiv zu erfahren imstande ist. Wir verfügen darüber hinaus über die Eigenschaft, unsere Energie durch Konzentration in jede gewünschte Richtung zu projizieren (»Wohin die Aufmerksamkeit geht, fließt auch die Energie«), um auf diese Weise unsere Energiesysteme gegenseitig zu beeinflussen sowie die Anzahl von positiven »Zufällen« in unserem Leben zu erhöhen.
Auf seiner Reise mit Wil durch die majestätische Berglandschaft von Peru erreicht unser Held schließlich die Viciente Lodge, ein außerordentlich schönes, von exotischen Pflanzen und uralten Eichen umgebenes Anwesen. Er trifft auf eine Gruppe von Forschem, die sich mit der Erkundung der Energiefelder von Pflanzen befassen, und stößt so auf die Dritte Erkenntnis. Durch seine Konzentration auf die Schönheit der Natur gelingt es ihm für einen Augenblick, rnit eigenen Augen die die Pflanzen umgebenden Energiefelder zu sehen, und er erfährt, daß sich diese Felder durch ein verändertes Bewußtsein ebenfalls verändern lassen. Ihn fasziniert die Theorie, daß bestimmte Ereignisse in unserem Leben sich durch unser Denken verlangsamen oder beschleunigen lassen. Echtes Interesse und Neugier treten schließlich an die Stelle seiner bisher sorgsam gehegten Skepsis.
Zusammenfassung der Dritten Einsicht
Die Dritte Erkenntnis beschreibt das Universum als ein Feld sich ständiger verändernder Energie. Wir können die Gegenstände in unserer Umgebung nicht länger als bloße materielle Objekte wahrnehmen. Die jüngsten Erkenntnisse der Physik und ihre Synthese mit östlichen Weisheitslehren erschließt uns das Universum als riesiges Energiefeld, eine Quantenwelt, in der alle Phänomene miteinander verbunden sind und aufeinander reagieren. Durch die Weisheit der östlichen Religionen wissen wir, daß der Mensch Zugang zu dieser universellen Energie hat. Wir sind in der Lage, sie durch Gedanken und Intention nach außen zu projizieren und dadurch die eigene Realität ebenso wie die anderer zu beeinflussen.
4. Einsicht - Der Kampf um Macht
Allzuoft schneiden Menschen sich von der großen Quelle dieser Energie ab und fühlen sich deshalb schwach und unsicher. Um Energie zu gewinnen, zwingen wir andere dazu, uns Aufmerksamkeit und somit Energie zukommen zu lassen. Gelingt es uns, andere auf diese Weise erfolgreich zu dominieren, fühlen wir uns stärker, während die anderen sich schwächer fühlen und sich als Folge davon oftmals gegen uns zur Wehr setzen. Der Wettstreit um menschliche Energie ist die Ursache für alle zwischenmenschlichen Konflikte.
Nachdem sie die traumhafte Abgeschiedenheit der Viciente Lodge hinter sich gelassen haben, setzen unser Held und Wil ihre Reise in die höher gelegenen Bergregionen der Anden fort. »Halte die Augen offen«, sagt Wil, »ab jetzt werden verstärkt Fügungen auftreten.« Wie auf Absprache machen die beiden zur Nacht Rast und werden Zeugen einer brisanten Familienszene am Eßtisch ihrer Gastgeber. Gerade als unser Abenteurer sich mit der Idee vertraut macht, daß zwischen Menschen Energie fließt, treffen Wil und er auf einen Psychologen, der sich auf zwischenmenschliche Konflikte spezialisiert hat. Unser Held hat Gelegenheit, die Bewegung der Energie am eigenen Leib zu erfahren, als er sich abwechselnd von Marjorie bezaubern und von Jensen, einem Archäologen, der ebenfalls Jagd auf das Manuskript macht, verhören läßt. Je weiter er sich in den Einflußbereich von Jensen begibt, desto stärker läßt sich unser Held verwirren und wird schließlich immer ratloser, was seine nächsten Schritte angeht. Gerade noch rechtzeitig tritt Wil auf den Plan, um ihn zur Fortsetzung der Suche nach den restlichen Erkenntnissen zu bewegen.
Zusammenfassung der Vierten Einsicht
Die Vierte Erkenntnis macht uns bewußt, daß Menschen häufig dazu neigen, sich von ihrer inneren Verbindung mit der mystischen Energie abzuschneiden. Als Resultat davon fühlen wir uns geschwächt und verunsichert und versuchen, uns Energie von anderen Menschen zu beschaffen, indem wir sie manipulieren oder ihre Aufmerksamkeit auf uns lenken. Gelingt dies, spüren wir einen Energieschub, der uns stärkt, das Gegenüber jedoch schwächt. Oft wehren andere sich gegen diesen Energieraub, und es kommt zu einem Machtkampf. Jeder Konflikt auf der Welt entstammt ursprünglich diesem Wettstreit um menschliche Energie.
5. Einsicht - Die Botschaft der Mystiker
Unsicherheit und Gewalt enden, sobald wir eine innere Verbindung mit der göttlichen Energie verspüren, eine Verbindung, die von den Mystikern aller Schulen geschildert wurde. Einer der Maßstäbe für die Existenz dieser Verbindung ist ein Gefühl der Unbeschwertheit und der Tatenfreude sowie ein konstantes Gefühl der Liebe. Sind diese Zeichen gegeben, so ist die Verbindung mit der göttlichen Energie echt, sind sie es nicht, handelt es sich dabei lediglich um eine angenommene Verbindung.
Im fünften Kapitel stoßen unser Abenteurer und Marjorie auf große Gefahr; ihr Leben wird von Kräften außerhalb ihrer Kontrollmöglichkeiten bedroht. An einer Wegkreuzung, an der die beiden sich zufällig getroffen haben, beginnen peruanische Soldaten plötzlich damit, Jensens Gefolgsleute zu inhaftieren oder zu töten. Unser Mann muß hilflos zusehen, wie Marjorie gefangengenommen wird, und befindet sich kurze Zeit später selbst auf der Flucht vor den Soldaten. Mit dem Blut eines anderen Flüchtlings bespritzt, hastet er in Todesangst in die Berge. Überzeugt, innerhalb der nächsten Stunden sterben zu müssen, ergibt er sich seinem Schicksal und betritt die Welt eines neuen, erweiterten Bewußtseins, nachdem sein Ego sich der Energie seines höheren Selbst öffnete. Unser Held beobachtet, wie seine Verfolger aus scheinbar unerklärlichen Gründen von ihm ablassen. Auf dem höchsten Wipfel fühlt er sich mit einemmal eins mit allem - als seien die Erde, die Sonne und der Himmel Teile seines eigenen Körpers. Er hat eine Vision, in deren Verlauf er die gesamte Schöpfungsgeschichte rekapituliert: Materie verwandelt sich in immer komplexere Formen ond schafft so die exakten Lebensbedingungen, die von jedem von uns als Individuum zum Auftauchen und Überleben benötigt wurden und werden. Die nächste Begegnung unseres Helden führt ihn zu Vater Sanchez, einem freundlichen Priester, der zu einem Verbündeten in seiner weiteren Entwicklung wird.
Zusammenfassung der Fünften Einsicht
Die Fünfte Erkenntnis beschreibt das Erleben der inneren Verbindung mit der göttlichen Kraft. Indem wir diese Kraft in unserem Inneren auffinden und erforschen, treten wir mit einem mystischen Erlebensbereich in Verbindung. Bei unserer Suche nach diesem veränderten Bewußtseinszustand unterscheiden wir zwischen der intellektuellen Beschreibung dieses Zustandes und dem Zustand selbst. Um diese Unterscheidung zu treffen und festzustellen, ob wir wahrhaftig mit dieser Quelle verbunden sind, gibt es gewisse Kriterien. Spüren Sie zum Beispiel, daß Ihr Körper sich leichter anfühlt? Ist Ihr Gang leicht und unbeschwert? Sind Ihre Sinne geschärft und lebendig, nehmen Sie verstärkt die Intensität von Farben, Gerüchen, Geschmack, Geräuschen wahr und hat sich Ihr Sinn fürs Schöne verstärkt? Haben Sie den Eindruck, eins mit Ihrer Umwelt zu sein, fühlen Sie sich geborgen und aufgehoben? Und vor allen anderen Dingen: Ist Ihr Bewußtsein reine Liebe? Gemeint ist damit nicht die Liebe für etwas oder jemanden, sondem ein konstantes Gefühl, das alles andere in Ihrem Leben überstrahlt. Wir wollen ab jetzt nicht länger nur über mystisches Bewußtsein sprechen, sondern den Mut finden, diese Verbindung mit dem Göttlichen auch wirklich zu suchen. In dieser Verbindung mit der absoluten Energie löst sich jeglicher Konflikt, und wir benötigen keine Energie mehr von anderen Menschen.
6. Einsicht - Die Klärung der Vergangenheit
Je länger es uns gelingt, diese Verbindung aufrechtzuerhalten, desto deutlicher wird uns bewußt, wenn sie wieder unterbrochen wird, was gewöhnlich der Fall ist, wenn Stress in unser Leben tritt. Bei dieser Gelegenheit läßt sich deutlich erkennen, auf welche Weise wir Energie bei anderen stehlen. Haben wir einmal ein Bewußtsein über unser manipulatives Verhalten gewonnen, so festigt sich auch unsere Verbindung mit der göttlichen Energie, und wir sind in der Lage, unseren Pfad des inneren Wachstums und die uns auferlegte spirituelle Aufgabe zu erkennen, durch deren Annehmen wir zum Wohlergehen dieser Welt beitragen.
Während unser Held seine Reise in Begleitung von Vater Sanchez über die schmalen, gewundenen Bergpfade der Anden fortsetzt, hat er genügend Zeit, sich darüber Gedanken zu machen, wie er versucht, Energie an sich zu binden, indem er sich unnahbar gibt. Seine Begegnung mit zwei Menschen auf der Straße, denen er sich nicht zu erkennen gibt - wodurch ihm eine wertvolle Information zur Fortsetzung seines Weges verloren geht -, steht in direktem Zusammenhang mit diesem Verhaltensmuster. Niedergeschlagen erkundigt er sich bei seinem Mentor nach dem nächsten Schritt und erfährt, daß er den Sinn seines Lebens entdecken und die Lösung seiner Lebensaufgabe beschleunigen kann, indem er sich sowohl die Errungenschaften wie auch die Fehlleistungen und die Philosophie seiner Eltern verdeutlicht - Voraussetzung ist jedoch, daß er damit aufhört, sein Kontroll-Drama wieder und wieder zu inszenieren. Passenderweise trifft er inmitten der Ruinen von Machu Picchu auf Vater Carl, einen Priester, der ihm bei der Klärung seiner Vergangenheit behilflich ist. Unser Held beginnt zu begreifen, daß er sein ganzes Leben lang an einer Fragestellung gearbeitet hat, die sich bereits in seiner frühesten Kindheit formte.
Zusammenfassung der Sechsten Einsicht
Die Sechste Erkenntnis beschäftigt sich mit dem Verlust unserer inneren Verbindung zur göttlichen Quelle. Geschieht dies, so versuchen wir uns oftmals zu retten, indem wir unbewußt darangehen, andere manipulativ um ihre Energie zu bringen. Diese Manipulationen sind gewöhnlich entweder passiver oder aggressiver Natur. Am passivsten ist dabei das auch als »Armes Ich« bekannte Opfer: Es stellt sämtliche Ereignisse in einen negativen Kontext, sucht Hilfe bei anderen und beschreibt Ereignisse vor allem mit der Absicht, anderen Schuld zu suggerieren (um sie auf diese Weise zur Abgabe von Aufmerksamkeit und Energie zu zwingen).
Weniger passiv ist die Distanzierung von anderen oder die Strategie des »Unnahbaren«: Ausweichende Antworten und lose Zusagen bringen andere Menschen dazu, ihn zu verfolgen, um ihn zu verstehen. Bemühen andere sich auf diese Weise herauszubekommen, was er im Schilde führen könnte, so gewinnt er Aufmerksamkeit und somit Energie.
Aggressiver als diese beiden Typen ist der Kritiker oder »Vernehmungsbeamte«: Er ist vor allem damit beschäftigt, Fehler im Verhalten anderer aufzufinden. Ertappt er die anderen bei einem Fehler, so werden sie unsicher, übervorsichtig und machen sich Sorgen darüber, was andere von ihnen halten. Ständig beobachten andere ihn aus den Augenwinkeln und lassen ihm auf diese Weise Aufmerksamkeit und Energie zukommen. Am aggressivsten ist der »Einschüchterer«-Typus: unberechenbar, explosiv, gefährlich und streitlustig. Ständig verfolgen andere diesen Typus mit ihrer Aufmerksamkeit und lassen ihm so Energie zukommen.
Da wir dazu neigen, diese Manipulationen mit jedem Menschen, der uns begegnet, zu wiederholen und unser Leben um diese Energie-Krücken herum zu strukturieren, kann man sie als Kontroll-Dramen begreifen - sich wiederholende Muster, die immer wieder die gleichen Lebenssituationen produzieren. Werden wir uns dieser Kontroll-Dramen bewußt und erkennen, in welchen Situationen wir uns ihrer bedienen, wird es auch einfacher, mit unserer inneren Energie in Verbindung zu bleiben. Eine Analyse der frühen Kindheit verdeutlicht, woher unsere Kontroll-Dramen stammen; ist der Grund für die Entstehung der Dramen einmal bearbeitet und vergeben, können wir auch den tieferen Grund für unsere Anwesenheit in unserer Familie erkennen. Anhand der Stärken unserer Eltern und aus bestimmten von ihnen unerledigt gelassenen Wachstumsfragen können wir unsere Lebensfrage sowie unsere Aufgabe oder »Mission« auf dieser Welt ableiten.
7. Einsicht - Der Energiefluß tritt ein
Das Wissen um unsere persönliche Aufgabenstellung verstärkt den Strom der scheinbar merkwürdigen Fügungen. Zunächst haben wir eine Frage, dann Träume, bald darauf Tagträume und schließlich Eingebungen, die uns zu den Antworten leiten, Antworten, die typischerweise zur selben Zeit durch die Weisheit eines anderen Menschen an uns herangetragen und verstärkt werden.
Unser Held wird darin unterwiesen, seine Energie auf einem höheren Level zu halten, um sich auf diese Weise am Evolutionsfluß zu beteiligen und die für seine Entscheidungen wichtigen Informationen zu erhalten. Als er vor der Frage steht, wohin er als nächstes gehen soll, wird er davor gewarnt, nicht in sein Drama des Unnahbaren zurückzufallen, und gleichzeitig ermutigt, rnit dem allem zugrunde liegenden Gefühl der Liebe in Verbindung zu bleiben. Er beginnt, empfänglich für Gedanken und Bilder zu werden, die just dann auftauchen, als er sich einsam und verloren fühlt. Seine wesentliche Frage besteht darin, wie er Marjorie wiederfinden soll und wie er die Suche nach den restlichen Erkenntnissen heil und sicher überstehen kann. Obwohl er an einer Wegkreuzung auf seine Intuition vertraut, wird er gefangengenommen. Was auf den ersten Blick aussieht wie eine Katastrophe, erweist sich jedoch als Chance, die den Schlüssel zu einigen seiner wichtigsten Fragen birgt. Ein junger indianischer Mithäftling ist ihm dabei behilflich, die in Träumen und Intuitionen enthaltenen Botschaften zu verstehen.
Zusammenfassung der Siebten Einsicht
Die Siebte Erkenntnis lehrt uns, daß Fügungen zur Erfüllung unserer Mission und Lebensfrage geführt haben. Wir wachsen, indem wir lernen, die kleineren Fragestellungen des Lebens zu verstehen und für uns zu beantworten. Sie stammen direkt von unserer Lebensfrage ab. Haben wir einmal die richtige Frage gestellt, so erscheinen uns oftmals auf mysteriöse Weise auch die Antworten. Jede Synchronizität, egal wie aufschlußreich, läßt uns stets mit einer weiteren wichtigen Frage zurück, so daß unser Leben und unser spiritueller Pfad sich durch eine Kette von Fragen und Antworten fortsetzt. Synchronistische Antworten können aus vielen unterschiedlichen Quellen stammen: Träume, Tagträume, Intuitionen und, vielleicht am häufigsten, von anderen Menschen, die sich inspiriert fühlen, uns eine Botschaft zu überbringen.
8. Einsicht - Die interpersonelle Ethik
Wir sind in der Lage, die Häufigkeit der Fügungen zu vermehren, indem wir jedem Menschen, der uns begegnet, freundlich entgegentreten. Es gilt darauf zu achten, daß die oben erwähnte innere Verbindung innerhalb von romantischen Beziehungen nicht verloren geht. Anderen Menschen freundlich zu begegnen, ist besonders in größeren Gruppen wirksam, da dort jedes Mitglied die Energie der anderen spüren kann. Bei Kindern ist eine freundliche Kontaktaufnahme besonders wichtig für ihr Sicherheitsgefühl. Indem wir uns bemühen, in jedem Gesicht das Schöne zu sehen, erheben wir uns selbst in die weiseste Form unseres Gegenübers und erhöhen so die Chance, eine für uns bestimmte Botschaft auch wahrzunehmen.
Im Verlauf der Begegnung mit der achten Einsicht gelingt es unserem Helden, Marjorie wiederzufinden und mit ihr in ein Haus zu flüchten, wo sie auf Karla treffen, die die beiden scheinbar schon erwartet hat. Während Karla damit beschäftigt ist, unsere beiden Abenteurer in Sicherheit zu bringen, erläutert sie ihnen die Achte Erkenntnis. Wurde dem Leser anhand der Siebten Erkenntnis noch verdeutlicht, wie er durch die Beachtung äußerer und innerer Botschaften mit dem Energiefluß in Kontakt kommen kann, so zeigt uns die Achte, wie wir diesen Fluß beschleunigen können, indern wir anderen Menschen - Kindern, Liebhabern, Freunden und Fremden - gegenüber eine neue Verhaltensweise an den Tag legen. Unser Held lernt, wie er die Antworten auf seine augenblicklichen Lebensfragen von jenen erfahren kann, die seinen Weg kreuzen. Außerden wird ihm zum ersten Mal die geheimnisvolle Macht bewußt, die Marjorie über sein Leben zu haben scheint, und er sieht, daß diese Macht imstande ist, seine Evolution zu stoppen.
Zusammenfassung der Achten Einsicht
Durch die Achte Erkenntnis erfahren wir, daß die meisten synchronistischen Ereignisse unseres Lebens durch andere Menschen an uns herangetragen werden, sowie daß eine neue spirituelle Ethik im Umgang mit anderen Menschen diese Synchronizität noch verstärkt. Da wir nicht mehr miteinander um Energie wetteifern, sondern mit unserer inneren Energiequelle in Verbindung bleiben und uns auf die Schönheit im Gesicht eines anderen konzentrieren, gelingt es uns auch, das höhere Prinzip in unserem Gegenüber anzuerkennen. Dies wiederum hilft der anderen Person dabei, in Kontakt mit ihrem höheren Selbst zu treten, und erhöht die Wahrscheinlichkeit, daß sie eine für uns bestimmte und in diesem Augenblick wichtige Botschaft enthüllt. Anderen Energie zuteil werden zu lassen, ist besonders wichtig innerhalb von Gruppen, in denen einzelne, intuitiv das Wort ergreifende Sprecher die Energiezufuhr aller Anwesenden erfahren. Ebenso wichtig ist die neue Ethik im Umgang mit Kindern. Auch in ihnen sollten wir immer das höhere Selbst adressieren und sie dementsprechend integer behandeln. Innerhalb romantischer Beziehungen muß besonders darauf geachtet werden, daß unsere Verbindung zu der inneren Quelle nicht durch euphorische Liebesgefühle ersetzt wird. Diese Gefühle haben gewöhnlich die Eigenschaft, zu Machtkämpfen zu degenerieren, da beide Partner süchtig nach der Energie des anderen geworden sind.
9. Einsicht - Das Auftauchen einer Kultur
Während jeder von uns der Vollendung seiner spirituellen Aufgabe zustrebt, werden die technologischen Aspekte unseres Überlebens vollends automatisiert werden, damit wir uns gänzlich auf unser synchrones Wachstum konzentrieren können. Dieses Wachstum wird die Menschheit in immer höhere energetische Stadien befördern, bis unsere Körper schließlich eine reine Energieform annehmen und wir die jetzige Dimension unserer Existenz mit jener nach dem Leben verbinden und dadurch den Kreislauf von Tod und Geburt beenden.
Am Ende der Prophezeiungen von Celestine wird die Neunte Erkenntnis des alten Manuskriptes in den Ruinen der Tempelanlage von Celestine gefunden und fällt in die Hände des unnachgiebigen Kardinals Sebastian. Für kurze Zeit wird unser Held mit Dobson, Phil und Vater Sanchez wiedervereint und mit dem Inhalt der Neunten Erkenntnis vertraut gemacht. Dort wird beschrieben, wie sich die menschliche Kultur im Verlauf des nächsten Jahrtausends aufgrund einer bewußt herbeigeführten Evolution verändem wird. Die Spannung steigt, da das wichtige Dokument kurz vor seiner Zerstörung steht und unser Held sowie Vater Sanchez schließlich auf den Kardinal stoßen. Es gelingt Sanchez nicht, Sebastian von der wahren Qualität des Manuskriptes zu überzeugen. Kurze Zeit später stoßen die beiden inmitten der Ruinen von Celestine auf Julia und Wil, und es gelingt der Gruppe, ihre feinstofflichen Schwingungen so weit anzuheben, daß sie für einen Kader peruanischer Soldaten unsichtbar werden. Außer Wil bekommen es jedoch schließlich alle mit der Angst zu tun, verlieren die höhere Schwingung und werden gefangengenommen. Obwohl die beiden Abenteurer wieder freikommen, wird unser Held kurz darauf erneut verhaftet und bleibt im Gefängnis, wo er schließlich ein letztes Mal auf Vater Carl trifft, der ihn dazu drängt, die Botschaft des Manuskriptes in seinem Land zu verbreiten, da die letzte Kopie der Schrift nun anscheinend zerstört ist. In diesem Augenblick wird unser Held freigelassen. Er erhält einen Flugschein zurück in die Vereinigten Staaten, jedoch mit der Auflage, nie wieder Fuß auf peruanischen Boden zu setzen.
Zusammenfassung der Neunten Einsicht
Durch die Neunte Erkenntnis erfahren wir, wie die Evolution sich entwickeln wird, wenn wir die anderen acht Erkenntnisse als Lebensgrundlagen verwenden. Mit zunehmender Synchronizität erreichen wir ein immer höheres Niveau feinstofflicher Schwingung. Während wir auf unsere wahre Mission zusteuern, werden sich Berufe und Neigungen verlagern, bis wir endlich bei der Tätigkeit angekommen sind, die uns am meisten zusagt. Für viele wird diese darin bestehen, die Herstellung von Grundnahrungsmitteln, Gebrauchsgütern und Dienstleistungen zu automatisieren: Nahrungsmittel (abgesehen von denen, die wir persönlich anbauen), Wohnung, Kleidung, Verkehrsmittel, Medien und Erholung. Diese Automation wird aller Wahrscheinlichkeit nach sanktioniert werden, da die meisten Menschen andere Lebensaufgaben gefunden haben. Der freie Zugang zu diesen Gütern wird nicht mißbraucht, da wir gleichzeitig den Ansprüchen unseres inneren Wachstums folgen und nur dann etwas konsumieren, wenn wir es auch wirklich benötigen.
Der Zehnte wird für den Lebensunterhalt derer sorgen, die uns mit spirituellen Erkenntnissen versorgen, und sie von rigiden Arbeitszusammenhängen befreien. Schließlich und endlich werden wir keine Währung mehr benötigen, da frei erhältliche Energie und dauerhafte Konsumgüter eine totale Automation gestatten. Mit dem Fortschreiten der Evolution werden unsere feinstofflichen Schwingungen durch die Synchronizität bis zu einem Punkt gesteigert, an dem es uns möglich ist, in die Dimension des I.ebens nach dem Tod unserer Körper einzutreten und diese Dimension mit unserer eigenen zu verschmelzen und somit den Kreislauf von Leben und Tod zu beenden.